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Donnerstag, 3. November 2011

Im Kino: Zwei an einem Tag


Wie sieht sie aus, die perfekte Literaturverfilmung? Nur eine der Fragen mit denen ich mich dieser Tage auch im Rahmen meiner Magisterarbeit befasse. Kaum einen wird verwundern, dass es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt. Selbst wenn Kategorien wie die so genannte Werktreue ein angeblicher Maßstab sein sollen.

Nachdem ich vor geraumer Zeit schon den Roman "Zwei an einem Tag" von David Nicholls verschlungen habe wie selten ein anderes Buch (siehe den Eintrag vom 01. August), stand für mich fest die Verfilmung des Bestsellers schon in der gestrigen Vorpremiere zu sehen. Und vielleicht sieht sie so aus, die perfekte Verfilmung.
Viel konnte für mich Dank der Beteiligung des Romanautors und der dänischen Regisseurin Lone Scherfig (die mich schon mit "An Education" von sich überzeugte) nicht mehr schief gehen und tatsächlich hat sich der Film keinerlei Fehler erlaubt. David Nicholls hat dafür gesorgt, dass alle für sein Gesamtkonzept relevanten Szenen Einzug in den Film gefunden haben, während Regisseurin Lone Scherfig für ein wunderschönes Retro-Feeling sorgt, das bei einer erzählten Zeitspanne von gut 20 Jahren unabdingbar ist. Mitunter kommt es einem tatsächlich so vor, als würde man einen Film der späten 80er bis frühen 90er Jahre sehen.
Bei der Besetzung gelang neben Anne Hathaway, die ihr Können schon vielfach unter Beweis stellen durfte, vor allem mit Jim Sturgess als Dexter ein wahrer Glücksgriff. Das bewegte Leben der Filmfigur verlangt auch ihm als Darsteller ganz unterschiedliche Gefühlslagen ab, die der 30-Jährige perfekt umzusetzen wusste. Letztlich stimmte auch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, so dass es auch auf der Leinwand so sehr knisterte wie zwischen den Buchseiten. Dafür sorgten vor allem kleine, zurückgenommene Gesten und Blicke. Gefreut habe ich mich auch über Romola Garai (die sich als Jane Austens "Emma" in mein Herz gespielt hat) in einer Nebenrolle und den schönen Soundtrack, der neben einem tollen Leitmotiv auch Erinnerungen an die dargestellten Jahrzehnte geweckt hat.

"Zwei an einem Tag" läuft ab heute regulär in den Kinos. Wer immer noch nach der perfekten Verfilmung sucht, könnte sie jetzt vielleicht finden.

1 Kommentar:

  1. Es war so wunderbar! Kann dir nur absolut zustimmen. Selten eine so gelungene Literaturverfilmung gesehen. Fast schon absurd, wie genau sich die im Kopf imaginierten Bildern mit dem visuellen Ergebnis auf der Leinwand überlagert haben!

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