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Montag, 19. März 2012

Spieglein, Spieglein...Hollywood im Grimm-Jahr 2012

In diesem Jahr heißt es 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Ein Jubiläum, dass nicht nur in Deutschland und in Grimm-Städten wie Hanau oder Marburg ausgiebig gefeiert wird. Auch Hollywood setzt 2012 verstärkt auf den Geschichten-Fundus der berühmten Märchensammler.
Gleich zwei Adaptionen ihres wohl bekanntesten Märchens "Schneewittchen" erwarten uns in den kommenden Wochen aus der Traumfabrik. Und auch im Serien-Bereich erleben die Grimms ein Revival. Zeit, um einmal zu fragen: "Spieglein, Spieglein an der Wand - welche Umsetzung überzeugt uns denn am meisten?"


"Der Herr der Ringe" meets "Schneewittchen". Treffender kann man den epischen Film "Snow White and the Huntsman" von Regisseur Rupert Sanders wohl kaum bezeichnen. Für mich trägt dieser Film überraschenderweise den Sieg im Rennen um die wohl beste Adaption davon, obwohl ich mir bei den ersten Bildern noch nicht so recht vorstellen konnte, wie gut diese Umsetzung wohl funktionieren würde. Der erste Trailer hat mich aber vollkommen überzeugt. Ein interessanter Twist, die böse Königin und ein vom Schicksal auserwähltes Schneewittchen gegeneinander antreten zu lassen. Kristen Stewart wird sich so unter Umständen von ihrer Bella-Rolle freispielen, Charlize Theron wirkt schon im Trailer unglaublich überzeugend und "Thor" Chris Hemsworth passt auch prima rein. Abgerundet wird alles durch unglaublich schöne Effekte. Das Bad der Königin in der Milch-artigen Substanz und der magische Spiegel, der sich aus flüssigem Gold verfestigt haben mir schon jetzt die Sprache verschlagen.


Weniger überzeugt hat mich die knallig-bunte Slapstick-Version "Spieglein, Spieglein" von Regisseur Tarsem Singh. Warum? Julia Roberts ist sicherlich unglaublich ulkig in der Rolle der bösen Königin, doch hat man schon bessere Varianten der Rolle gesehen. Man erinnere sich an Susan Sarandon in "Verwünscht" oder Helena Bonham Carter in "Alice im Wunderland". Alle diese Rollen sind ähnlich angelegt gewesen, weshalb nur Julia Roberts Singhs Film für mich nicht tragen kann. Leider scheinen alle anderen Elemente des Films völlig nebensächlich zu sein. Die Gags sind abgedroschen. Hat es da wirklich ein "SchneeFlittchen"-Witz in den Film geschafft? Der Prinz und ein Liebestrank für Hunde? Optisch erinnert der Film sehr an Burtons "Alice", obwohl der "Alice"-Produzent tatsächlich für die Kristen Stewart-Variante zuständig war. Fazit: Muss ich nicht im Kino sehen. Für einen netten DVD-Abend könnte es ausreichen.

Nun noch zu den Umsetzungen im Serienformat. Bereits im letzten Herbst starteten die zwei Networks ABC und NBC zwei Serien mit Grimm-Bezug, die wohl demnächst auch bei uns anlaufen werden. "Once upon a Time" und "Grimm". Hier scheinen tatsächlich beide Serien vielversprechend. Bei ersterer überzeugen, die Beteiligung des Teams um die Serie LOST, die Besetzung mit Ginnifer Goodwin und der Handlungstwist, dass Dinge, die sich in der Märchenwelt zutragen auch Auswirkungen auf das Hier und Jetzt haben. Bei "Grimm" überzeugen die Beteiligung des Teams um "Buffy" und "Angel" sowie die düstere Atmosphäre. Hier lohnt wohl in beiden Fällen ein Blick.


Dienstag, 6. März 2012

Edel geht die Welt zugrunde


Aus der Kategorie "Filme, die keiner gesehen hat" stammt Angel - Ein Leben wie im Traum aus dem Jahr 2007. Der Film von Regisseur Francois Ozon handelt vom raschen Aufstieg und ebenso schnellen Fall der Kitschbuchautorin Angel Deverell. Passend zum Thema präsentiert auch das filmische Bild opulenten Kitsch in Perfektion.

Aufmerksam wurde ich auf diese Perle durch Hauptdarstellerin Romola Garai, mit der man in letzter Zeit verstärkt rechnen muss und die mich als Jane Austens "Emma" vollends überzeugt hat. Als ich dann auch noch las, dass die männliche Hauptrolle von Michael Fassbender verkörpert wird, war die DVD bestellt. Überzeugt mich dieser doch auch zunehmend von seinem schauspielerischen Talent.
Hinzu kommt, dass ich im Rahmen meines Examens auch das Thema "Kitsch-Diskurse" behandle. Ein Thema, das mit Ozons Film quasi seinen Weg auf die Leinwand findet.

Besonders der literarische Kitsch steht seit jeher unter dem Vorwurf, er habe nichts mit der Realität zu tun und erzeuge stattdessen eine Art Traumwelt, die dem Konsumenten als Mittel zur Flucht aus dem Alltag dient. Ein Kritikpunkt, mit dem auch Ozons Film spielt, indem er zeigt, wie sich Kitschbuchautorin Angel mehr und mehr in ihren eigenen Traumwelten verliert. Ihre Kindheit in ärmlichen Verhältnissen leugnet sie dabei ebenso konsequent, wie andere biografische Mängel. Statdessen erzählt sie fantasievolle Geschichten, wie etwa von adeligem Blut, dass angeblich in ihren Adern fließt. Durch den Erfolg ihrer Romane kann sie sich schließlich einen ausschweifenden Lebensstil mit allem Luxus leisten. Ein Grund mehr, die dunkle Vergangenheit zu verneinen. Die neue Villa heißt bedeutungsschwanger schlicht "Paradise".
In dem verarmten Maler Esmé glaubt Angel schließlich auch ihre große Liebe gefunden zu haben und heiratet ihn. Der Bohemien fühlt sich in Angels Fantasiewelt jedoch zunehmend gefangen und eingeengt. Angel wiederum beginnen die Bilder ihres Mannes zu missfallen, da sie die bunten Farben vermissen lassen, in denen sie ihre Welt sieht.



Als schließlich der Krieg ausbricht und Esmé sich verpflichten lässt kommt es zum endgültigen Bruch des Paares. Der Krieg passt nicht in Angels vom Kitsch geprägte Welt - alle Gedanken daran will sie von sich fernhalten. Die Verpflichtung ihres Mannes versteht sie nicht. Als Esmé schließlich aus dem Krieg heimkehrt ist auch er nicht nur körperlich verändert.
Am Ende des Films steht letztlich die Erkenntnis, dass auch die schönsten Träume nicht ewig  Bestand haben und mit zunehmender Erfolglosigkeit als Schriftstellerin (in Zeiten des Krieges ist den Leuten nicht mehr nach Kitsch) fällt auch Angels Traumwelt Stück für Stück auseinander...

Romola Garai und Michael Fassbender überzeugen in den Hauptrollen ebenso wie Sam Neill und Charlotte Rampling in Nebenrollen. Besonders Garai zeichnet das Bild einer Frau, die man zwar für viele ihrer Wesenszüge verabscheuen mag, die jedoch ebenso modern und bewundernswert erscheint, da sie ihre Träume verwirklichen konnte.

Optisch ist Angel - Ein Leben wie im Traum ein wahrer Augenschmaus: Viel Kostüm, viel Chi-Chi - kurzum viel Kitsch. Letztlich wird auf diese Weise aber die Aussage des Films verstärkt. Und so titelte schon der Spiegel äußerst passend: "Ein virtuos geschmackloser Film!"

Montag, 5. März 2012

Der Tag, an dem die U-Bahn stillstand


Für viele Frankfurter hat der Tag heute wie ein Horrorfilm begonnen. Grund ist der große Streik der Verkehrsgesellschaft Frankfurt - kurz VGF, der zum vollständigen Ausfall aller U-Bahnen geführt hat. Da ich heute frei habe bleibt mir der ganz große Horror zum Glück erspart. Ein Blick aus meinem Fenster auf die Berger Straße lässt jedoch erahnen, wie das Chaos in der Stadt wohl aussieht. Zumindest für die Taxifahrer sollte der große Horror allerdings zum großen Glückstag geführt haben.
Und morgen sollte dann auch schon wieder Normalität eingekehrt sein.

Freitag, 2. März 2012

GQ Style Frühjahr/ Sommer 2012 - Das neue Telefonbuch ist da!

Bild via GQ-Magazin.de

Seit gestern liegt mit der neuen GQ Style die aktuelle Modebibel für den Mann im Zeitschriftenhandel aus. Morgen wird sie mir wohl auch meine Zugfahrt versüßen. Da hat meine momentane Pflichtlektüre zumindest vorläufig keine Chance.

Nach Alexander Skarsgård ziert diesmal Schauspieler James Franco das Cover. Für seine große Fotostrecke wurde der 33-Jährige als Robert Mapplethorpe inszeniert. Ein schneller Blick ins Heft hat gezeigt, dass man auch im Sommer auf Color Blocking setzt. Wo es farbenfroh zugeht dürfen natürlich auch 80er Reminiszenzen nicht fehlen. Und wo die 80er sind, da ist auch Donatella Versace.

Viel Spass beim Schmökern!