Dieses Blog durchsuchen

Montag, 28. November 2011

Es weihnachtet sehr...zumindest so langsam

Was weihnachtliche Deko betrifft habe ich meine Wohnung in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt. Die Feiertage verbringt man ohnehin meist bei den Eltern, wo Mutter schon für die entsprechende Stimmung gesorgt hat.
In diesem Jahr wollte ich aber endlich auch ein bisschen Weihnachts-Feeling in meine eigenen vier Wände holen (zumal auch das Wetter noch nicht nach nahenedem 24. Dezemeber aussieht). Wie schön, dass ich vor ein paar Tagen diesen herrlichen, kleinen und künstlichen Weihnachtsbaum mit Lichterkette erstanden habe. Heute habe ich dann noch die passenden Kugeln gefunden, um ihn so richtig zu verkitschen. Und alles für unter zwanzig Euro. Da bleibt noch mehr Geld übrig für Weihnachtsgeschenke. Und Weihnachten kann jetzt definitiv kommen.

Mittwoch, 16. November 2011

Morbide Klassiker


Ein großer Trend der Frankfurter Buchmesse, die nun schon ein Weilchen zurückliegt, hat mittlerweile zu einer wahren Schwemme verrückter Buchtitel geführt, die ich schlicht als "Morbide Klassiker" bezeichnen würde.
In den Büchern dieser neuen Gattung werden Klassiker der Weltliteratur um die ein oder andere verrückte Handlungskomponente erweitert. Nachdem Seth Grahame-Smith mit "Stolz und Vorurteil und Zombies" einen weltweiten Beststeller landen konnte, bekommen es nun auch Goethes "Werther" und die Kaiserin Elisabeth mit einem Haufen Untoter zu tun. Wer dieser Tage einen Blick in die Buchhandlungen wirft, könnte diese Liste beliebig fortführen. Vor kaum einem Werk der Hochliteratur wird halt gemacht.

Wie gut diese Romane funktionieren, gilt es für mich noch herauszufinden. Auf der Buchmesse landete (nicht zuletzt dank Aussteller-Rabatt) Grahame-Smiths Neuinterpretation von Austen in meiner Tasche. Ich bin mir aber ziemlich sicher auch Kenner und Liebhaber der Originalwerke wie ich, können mit diesen Romanen ihren Spass haben ohne, dass dadurch der Zauber der Vorlagen zwangsläufig schwinden muss. Vielleicht sprechen diese Machwerke aber auch gerade jene an, für die Werther und Co verhasste Schullektüre waren? Qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Romanen gibt es sicherlich. Ich werde von meinem Lektüreerlebnis in jedem Fall berichten und könnte mir vorstellen, dass es durchaus lustig wird.
Das "Werther"-Cover im originalgetreuen Reclam-Design einschließlich Lottes Fütterung der Zombie-Kinder hat mir jedenfalls schonmal ein Schmunzeln entlockt.

Donnerstag, 3. November 2011

Im Kino: Zwei an einem Tag


Wie sieht sie aus, die perfekte Literaturverfilmung? Nur eine der Fragen mit denen ich mich dieser Tage auch im Rahmen meiner Magisterarbeit befasse. Kaum einen wird verwundern, dass es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt. Selbst wenn Kategorien wie die so genannte Werktreue ein angeblicher Maßstab sein sollen.

Nachdem ich vor geraumer Zeit schon den Roman "Zwei an einem Tag" von David Nicholls verschlungen habe wie selten ein anderes Buch (siehe den Eintrag vom 01. August), stand für mich fest die Verfilmung des Bestsellers schon in der gestrigen Vorpremiere zu sehen. Und vielleicht sieht sie so aus, die perfekte Verfilmung.
Viel konnte für mich Dank der Beteiligung des Romanautors und der dänischen Regisseurin Lone Scherfig (die mich schon mit "An Education" von sich überzeugte) nicht mehr schief gehen und tatsächlich hat sich der Film keinerlei Fehler erlaubt. David Nicholls hat dafür gesorgt, dass alle für sein Gesamtkonzept relevanten Szenen Einzug in den Film gefunden haben, während Regisseurin Lone Scherfig für ein wunderschönes Retro-Feeling sorgt, das bei einer erzählten Zeitspanne von gut 20 Jahren unabdingbar ist. Mitunter kommt es einem tatsächlich so vor, als würde man einen Film der späten 80er bis frühen 90er Jahre sehen.
Bei der Besetzung gelang neben Anne Hathaway, die ihr Können schon vielfach unter Beweis stellen durfte, vor allem mit Jim Sturgess als Dexter ein wahrer Glücksgriff. Das bewegte Leben der Filmfigur verlangt auch ihm als Darsteller ganz unterschiedliche Gefühlslagen ab, die der 30-Jährige perfekt umzusetzen wusste. Letztlich stimmte auch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, so dass es auch auf der Leinwand so sehr knisterte wie zwischen den Buchseiten. Dafür sorgten vor allem kleine, zurückgenommene Gesten und Blicke. Gefreut habe ich mich auch über Romola Garai (die sich als Jane Austens "Emma" in mein Herz gespielt hat) in einer Nebenrolle und den schönen Soundtrack, der neben einem tollen Leitmotiv auch Erinnerungen an die dargestellten Jahrzehnte geweckt hat.

"Zwei an einem Tag" läuft ab heute regulär in den Kinos. Wer immer noch nach der perfekten Verfilmung sucht, könnte sie jetzt vielleicht finden.