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Mittwoch, 16. November 2011

Morbide Klassiker


Ein großer Trend der Frankfurter Buchmesse, die nun schon ein Weilchen zurückliegt, hat mittlerweile zu einer wahren Schwemme verrückter Buchtitel geführt, die ich schlicht als "Morbide Klassiker" bezeichnen würde.
In den Büchern dieser neuen Gattung werden Klassiker der Weltliteratur um die ein oder andere verrückte Handlungskomponente erweitert. Nachdem Seth Grahame-Smith mit "Stolz und Vorurteil und Zombies" einen weltweiten Beststeller landen konnte, bekommen es nun auch Goethes "Werther" und die Kaiserin Elisabeth mit einem Haufen Untoter zu tun. Wer dieser Tage einen Blick in die Buchhandlungen wirft, könnte diese Liste beliebig fortführen. Vor kaum einem Werk der Hochliteratur wird halt gemacht.

Wie gut diese Romane funktionieren, gilt es für mich noch herauszufinden. Auf der Buchmesse landete (nicht zuletzt dank Aussteller-Rabatt) Grahame-Smiths Neuinterpretation von Austen in meiner Tasche. Ich bin mir aber ziemlich sicher auch Kenner und Liebhaber der Originalwerke wie ich, können mit diesen Romanen ihren Spass haben ohne, dass dadurch der Zauber der Vorlagen zwangsläufig schwinden muss. Vielleicht sprechen diese Machwerke aber auch gerade jene an, für die Werther und Co verhasste Schullektüre waren? Qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Romanen gibt es sicherlich. Ich werde von meinem Lektüreerlebnis in jedem Fall berichten und könnte mir vorstellen, dass es durchaus lustig wird.
Das "Werther"-Cover im originalgetreuen Reclam-Design einschließlich Lottes Fütterung der Zombie-Kinder hat mir jedenfalls schonmal ein Schmunzeln entlockt.

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