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Montag, 31. Januar 2011

Das Model von nebenan

© Style.com/ Vogue.co.uk

© Dennis Weber/ SZ

 
 
Manchmal schreibt das Leben noch die besten Geschichten. Zu dieser Erkenntnis bin ich erst heute wieder gekommen, als ich (zu Besuch bei meinen Eltern), die Heimatzeitung aufschlug. Da hat es doch tatsächlich ein Junge von 19 Jahren binnen weniger Wochen zu einem der gefragtesten Models der Branche gebracht. Soweit nichts all zu Außergewöhnliches. Doch stammt Oliver Greb nicht etwa aus Köln, München oder Berlin, sondern aus dem beschaulichen Rüppershausen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Das Dorf mit gerade einmal 250(!) Einwohnern liegt nur einen Steinwurf von meiner Heimatstadt entfernt und ist für mich mit Dorfjugend, Kühen und Traktoren immer der Inbegriff der Ländlichkeit gewesen.

Oliver Greb hatte Glück. Ein befreundeter Fotograf setzte den 19-Jährigen für seine eigene Stipendiumsmappe in Szene und später noch einmal für die Bachelor-Arbeit seines Mediendesign-Studiums. Dieser Fotograf war es auch, der Oliver Greb an die New Yorker Modelagentur "Red Models" vermittelte. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Nach Probeaufnahmen ging es zum Prada-Casting nach Paris. Noch am selben Tag erhielt Oliver den Job und lief exklusiv(!) für Prada auf der Mailänder Fashion Week. Bereits einen Tag später ging es von Mailand zurück nach Rüppershausen. Es folgte Peking, wo er erneut für Prada lief und noch in der Nacht nach der Show wieder nach Deutschland flog. Nun hat der Junge aus dem winzigen Dorf einen 2-Jahres-Vertrag mit "Red Models" abgeschlossen und kann sich wohl vor Aufträgen nicht mehr retten. Noch scheint er ganz überwältigt von seinem blitzschnellen Aufstieg: Vom Dorf auf die größten Laufstege und wieder zurück. Im Herbst strebt er dennoch ein Sport- und Englisch-Studium an.

Märchen werden eben doch manchmal wahr!

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